Kriegsgräberstätte Fricourt

Der deutsche Soldatenfriedhof wurde 1920 von den französischen Militärbehörden angelegt, die hier aus 79 Gemeindebereichen die deutschen Kriegstoten, die bis dahin in Feldgräbern oder provisorischen Grabstätten bestattet worden waren oder beim Aufräumen des Schlachtfeldes gefunden wurden, zusammenbetteten. Es handelte sich hauptsächlich um Gebiete nördlich der Somme im Umkreis von Albert, Bapaume, Combles und Villers-Bretonneux einschließlich dem Tal der Ancre.

Adresse:

Rue de Pozières
80300 Fricourt
Frankreich

GPS Koordinaten: 50°0'15.50"N; 2°42'52.04"E

Entstehung

Etwa 1 000 Tote stammen aus der Zeit der ersten Kämpfe an der Somme von August bis Spätherbst 1914 sowie aus der Zeit des Stellungskrieges bis Juni 1916. Rund 10 000 der hier ruhenden Soldaten fielen im Verlauf der Somme-Schlacht von Juni bis November 1916. Weitere fast 6 000 starben im Verlauf der Großen Schlacht in Frankreich und der nachfolgenden Kämpfe von März bis Oktober 1918.

Zu ihnen zählte auch der berühmte deutsche Jagdflieger Manfred Frh. von Richthofen, der am 21.04.1918 bei einem Luftkampf tödlich getroffen und bei Bertrangles beerdigt worden war. Er wurde zunächst nach Fricourt und 1925 nach Berlin überführt, wo er auf dem Invalidenfriedhof in einem Ehrengrab seine letzte Ruhestätte fand.

Die in Fricourt Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in nahezu allen Ländern und Provinzen des damaligen Reiches lagen. Heute ruhen dort 17 031 Kriegstote, darunter 6 678 Unbekannte.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen

Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund ab 1929 aus. So erhielt die Anlage einen neuen Zugang mit Treppe und schmiedeeisernem Tor, Bäume und Sträucher wurden gepflanzt und die gesamte Gräberfläche begrünt.

Die Gemeinschaftsgräber bekamen eine Einfassung aus Naturstein und eine Bepflanzung mit Wildrosen. Ein hölzernes Hochkreuz diente als zentrales Mal. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst.

Endgültige Gestaltung

Mit dem deutsch-französischen Kriegsgräberabkommen
vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Ab 1977 erfolgte der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen solche aus Metall mit erhaben gegossenen Namen
und Daten der hier Ruhenden.

Es erfolgte eine landschaftsgärtnerische Überarbeitung, die sich im wesentlichen auf die Erneuerung der Hecke und die gemauerte Umrandung der Gemeinschaftsgräber sowie die Begrünung der Gräberfläche erstreckte. Das hölzerne Hochkreuz wurde durch eines aus geschmiedetem Stahl ersetzt. Die 14 Gräber der Kriegstoten jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. 

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